Orientierung mit dem Smartphone
- 14. Januar 2021, 08:12 Uhr
- Von Jennifer Thiem
- Lesedauer: 2 min
Schnee bedeckt die Wege – und den Wanderpfad. Wo war der doch gleich? Wo geht‘s denn jetzt weiter? Doch selbst ohne Schnee ist es mir schon passiert: tief ins Gespräch mit den Wanderfreunden vertieft, haben wir doch glatt die Abzweigung verpasst. Plötzlich ist das Markierungszeichen verschwunden, der Weg ist zu Ende und wir stehen planlos im freien Gelände. „Blöd“, denke ich. Umdrehen? Nö, denn zum Glück gibt‘s die modernen Orientierungshilfen. Wenn man sie richtig zu bedienen weiß…
Wo bin ich?
Den eigenen Standort mit dem Smartphone zu bestimmen, ist einfach. Standort an, Kartenapp an, auf die Standortbestimmung klicken und schwupps erscheint der blaue Punkt. Oder auch nicht :-/ Manche Handys haben tatsächlich einen schwachen GPSEmpfänger und brauchen lange für die Ortung. Mein altes IPhone 4 hat mich immer kilometerweit verfehlt. Doch wenn Euer Smartphone Euch ziemlich gut angepeilt hat und Euer Standort klar ist, weiter zum nächsten Schritt:
Wo ist mein Weg?
Wenn du den Weg mit einer App wie „komoot“ oder „Outdooractive“ nachläufst, also damit navigierst, dann solltest du eine Linie in deiner Kartenapp sehen. Oder zwei. Wenn du den Track aufnimmst, dann hast du eine Linie, die den gegangenen Weg nachzeichnet und eine Linie, auf der Du idealerweise entlanglaufen solltest. Wenn du also deine eigentliche Routenlinie siehst und auf der Karte entdeckt hast, geht‘s weiter:
Wie komme ich zurück?
Wenn du eine Offline-Karte hast, findest du vielleicht alternative Wege, die Dich auf Deine Route zurückführen. Vielleicht hast Du aber auch Lust auf ein Querfeldeinabenteuer? Das macht vor allem dann Spaß, wenn Schnee liegt :-) Bewege Dich Richtung Routenlinie. Normalerweise siehst du am blauen Standortpunkt einen kleinen Pfeil. Dieser zeigt Dir Deine Laufrichtung an. Falls dieser nicht erscheint, dann beobachte den Punkt einfach und korrigiere ggf. Deine Laufrichtung, damit Du wieder auf deine Route zurückfindest. Achte jedoch auf den Untergrund, damit Du nicht über Hindernisse stolperst oder plötzlich einen Abhang hinunterrutschst. Nicht lachen, ist alles schon passiert ;-). Checke die Richtung zwischendurch immer wieder: bin ich noch auf dem richtigen Pfad? Laufe ich auf die Routenlinie zu? Du bist ohne Offline-Karte oder Routennavigation losgelaufen? Auch kein Problem:
Online-Wanderkarten
Google-Maps ist zwar hilfreich bei der Straßennavigation, aber nicht, wenn du zum Wandern unterwegs bist. Ich nutze da lieber Apps wie „Outdooractive“ oder „komoot“. Doch diese haben nicht alle offiziellen Wanderwege verzeichnet. Wenn du also im Obermain∙Jura unterwegs bist, verläufst dich und willst zurück auf einen markierten Wanderweg, kannst du auf den „Bayernatlas“ (1) zurückgreifen. Eine perfekte Karte für Outdooraktivitäten und noch dazu kostenfrei. Im Menü einfach unter der Kategorie „Freizeit“ „Wanderwege“ auswählen und es erscheint das gesamte Wege-Netz auf der Karte. So kannst du auch unterwegs ohne großen Aufwand auf das Wanderwege-Netzwerk zugreifen – und zurück zum Weg finden :-)
Ein Hinweis: Der Bayernatlas hat sehr genaue Karten und bietet vielfältige Möglichkeiten. Leider ist die Karte nur noch online nutzbar. Du verbrauchst also Daten und musst zudem eine Netzverbindung unterwegs haben. Auch andere Wanderapps greifen in der Freeversion auf die mobilen Daten zurück. Dabei kann sich der Akku schnell entladen. Idealerweise hast du deine Karten auf dem Smartphone offline gespeichert. Dann kannst du unterwegs Daten und Akku sparen – und sogar dein Handy auf Flugmodus schalten. Für einen ruhigen Wandertag :-)
(1)
Der „Bayernatlas“ ist die offizielle Karte des Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Bayern. Hier findest du im Menü jede Menge nützliche Tools, wie verschiedene Kartendarstellungen, maßstabsgetreue Karten oder offizielle Rad- und Wanderwege.
Bildmaterial © Jennifer Thiem