Die drei Wahrzeichen auf einen Streich
- 06. Juli 2020, 10:58 Uhr
- Von Jennifer Thiem
- Lesedauer: 3 min
Die Vögel zwitschern, die Sonne strahlt und an den Bäumen sprießen die Knospen – der Frühling ist da! „Endlich! Zeit, für ausgedehnte Wanderungen mit gemütlicher Einkehr“, freue ich mich. Spontan entscheide ich mich für eine Highlight-Runde durch den Gottesgarten, die Kloster Banz, Vierzehnheiligen und Staffelberg verbindet: Die Dreigestirn-Tour.
Hinauf zum Kloster Banz
Los geht’s in Bad Staffelstein, denn die Zuganbindung in die Bad-Stadt ist echt genial und ich kann meine Tour direkt am Bahnhof starten. Unter den Gleisen hindurch folge ich der Markierung des blauen M – der Mainwanderweg weist mir den Weg über Unnersdorf bis hinauf nach Kloster Banz. Die Strecke durch den uralten Eichenbestand ist steil, aber dafür abwechslungs- und aussichtsreich. Da fällt die Anstrengung gar nicht auf. Oben angekommen überlege ich nicht lange: durch die Allee zieht es mich hoch zum Waldklettergarten. Denn den Ausblick von dort kann ich mir nicht entgehen lassen: das barocke Kloster Banz mit Vierzehnheiligen und Staffelberg im Hintergrund, meine beiden nächsten Ziele. „Immer wieder schön!“ schießt es mir durch den Kopf.
Auf dem Keltenweg nach Vierzehnheiligen
An der Ampel vor dem Kloster verlasse ich die Markierung des blauen M und folge dem Keltenweg B. Der Ammonit auf gelben Grund führt mich bergab auf einen schmalen Pfad. Mit den Stöcken in der Hand hüpfe ich gelassen über Wurzeln den Hang hinunter nach Hausen. „Ha, ging das schnell“, bemerke ich auf der Fußgängerbrücke am Wehr. Beschwingt laufe ich am Ufer des Reundorfer Baggersees entlang. Schade, dass die Wassertemperatur noch nicht zum Baden einlädt. Das nächste Mal vielleicht. Beim Abstecher durch Reundorf lockt der Duft der Gaststätten. Doch mich zieht ein ganz anderes Ziel magisch an: Vierzehnheiligen.
Zugegeben, der Weg durch das Maintal von Reundorf nach Grundfeld zieht sich ein bisschen – ich mag’s halt bergig und freue mich deshalb, als es in Grundfeld endlich wieder bergan geht. Nicht zuletzt, weil meine nächste Station, Vierzehnheiligen, einiges zu bieten: neben der beeindruckenden Wallfahrtskirche stehen mehrere Gasthäuser, die zur Einkehr rufen. Nach dem Anstieg hab‘ ich mir den Kuchen der Diözösan-Schwestern redlich verdient – und das leckere Seidla beim Trunk ebenfalls, oder? „Ahhhh“, denke ich im Stillen, „ein herrlicher Ort zum Genießen“. Ich könnte den ganzen Nachmittag sitzenbleiben, wenn nicht noch ein Highlight auf mich warten würde: Der Staffelberg, unser Berg der Franken.
Der Berg der Franken ruft
Wieder wechselt das Markierungszeichen: die gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund wird ab jetzt mein Begleiter sein. Die Muschel führt mich über einen kurzen Anstieg durch Wald auf die Jurahöhe, wo ich als erstes die beiden „Buckel“ des alten Staffelbergs begrüße. Die Sonne lacht mir den gesamten Höhenweg Richtung Staffelberg ins Gesicht. Fröhlich steige ich am Schluss die letzten Höhenmeter zum Staffelbergplateau hinauf – Zeit, die Aussicht zu genießen! Die klare Frühlingsluft weht mir um die Nase und verschafft einen Weitblick mit Wow-Effekt: zu Füßen das Maintal, gegenüber Kloster Banz und in der Ferne die beiden Spitzen der Gleichberge. Die Abendsonne taucht die Felsen in ein goldenes Licht. „Zauberhaft“, fällt mir dazu ein, während ich mir meine Brotzeit an der Klause schmecken lasse.
Mit der sinkenden Sonne laufe ich – wieder dem M folgend - hinab nach Bad Staffelstein. Höchst zufrieden mit meinem Heimat-Urlaubsausflug schaue ich dem Sonnenuntergang zu: „Wow, was für ein perfekter Tag! Jetzt noch ein entspannter Ausklang, das wär’s. Vielleicht hat ja die Therme noch offen…“
• Den genauen Tourenverlauf, inkl. Touren-, Geschwindkeitsprofil und GPS-Track, finden Sie auf: Komoot
• Tipp: Zum Abschluss noch ein Ausflug in die Obermain Therme: Wie ein Tag am Meer
• (Nicht nur) entlang der Strecke gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten: Biergärten der Region Obermain.Jura
• Die Dreigestirn-Tour finden Sie auch auf: Outdooractive
Touren-Check:
• Länge: ca. 19 km
• Höhenmeter: ca. 470 m
• Wegbeschaffenheit: Forstwege, befestige Straßen und schmale Pfade
• Markierung:
• Ausgangs- & Endpunkt mit ÖPNV: Bahnhof Bad Staffelstein
• Besonderheit: Eine Tour zu den Wahrzeichen der Region
Bildmaterial © Heide Anders (Adelgundiskapelle), Jennifer Thiem